Auf der Suche nach einer passenden Verhütungsmethode ist dir sicher schon einmal der Pearl-Index untergekommen, oder? Aber was ist der Pearl-Index genau und wie verrät er dir mehr über die Sicherheit von Verhütungsmethoden – all das erfährst du in diesem Artikel.

Was ist der Pearl-Index?

Der Pearl-Index wurde 1933 vom US-amerikanischen Wissenschaftler Raymond Pearl entwickelt. Der Index zeigt, wie zuverlässig Verhütungsmethoden eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Die Zahlenwerte geben an, wie viele von 100 gebärfähigen Frauen innerhalb von einem Jahr trotz Anwendung eines Verhütungsmittels schwanger werden. Ein Pearl-Index von 10 sagt also aus, dass 10 von 100 Frauen, die dieselbe Verhütungsmethode angewandt haben, ungewollt schwanger wurden. Je niedriger der Wert, desto zuverlässiger ist die Methode.

Der Pearl-Index im Überblick

Diese Pearl-Index-Werte haben gängige Verhütungsmethoden:

  • Coitus interruptus: 4 – 18
  • Chemische Verhütungsmittel: 3 – 21
  • Diaphragma: 1 – 20
  • 3-Monatsspritze: 0,3 – 0,88
  • Femidom/Kondom für die Frau: 5 – 25
  • Hormonspirale: 0,16
  • Hormonstäbchen: 0,1
  • Kalendermethode: 9
  • Keine Verhütung: 85
  • Kondom: 2 – 12
  • Kupferspirale: 0,3 – 0,8
  • Minipille: 0,5 – 3
  • Pille: 0,1 – 0,9
  • Sterilisation bei Frauen: 0,2 – 0,3
  • Sterilisation bei Männern: 0,1
  • Symptothermale Methode: 0,4 – 1,8
  • Verhütungspflaster: 0,72 – 0,9
  • Vaginalring: 0,4 – 0,65

(Quelle: Angaben laut pro familia – Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung und den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe)

Wie du siehst, variieren die Werte teilweise oder sind in Spannen angegeben. Die niedrigere Zahl bezieht sich dabei meistens auf eine korrekte Anwendung. Die höheren Werte kommen zustande, wenn Fehler im Gebrauch passieren.

Einige Verhütungsmethoden wie beispielsweise das Hormonstäbchen haben einen sehr niedrigen Pearl-Index-Wert und gelten damit als ziemlich sicher, bei anderen Methoden ist eine Verhütungspanne nicht auszuschließen. In diesem Fall ist UlliOnce dein Plan B.

Pearl-Index Kondom – wie sicher ist es?

Mit einem Pearl-Index-Wert von 2 bis 12 erscheint das Kondom zunächst als gar nicht so sicheres Verhütungsmittel. Das liegt daran, dass in der Anwendung häufig Fehler passieren – zum Beispiel, wenn das Kondom reißt oder es zu klein oder zu groß ist. Achte daher immer auf die richtige Anwendung! Bei korrekter Benützung ist das Kondom nämlich nicht nur ein sicheres Verhütungsmittel, sondern auch eines der wenigen, das effektiv vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt.

Pearl-Index Pille und Hormonspirale – wie sicher sind sie?

Die hormonellen Verhütungsmittel Pille und Hormonspirale weisen beide ähnliche Pearl-Index-Werte zwischen 0,1 und 0,9 auf und gelten nicht nur als sehr beliebte, sondern auch als ziemlich sichere Verhütungsmethoden. Jedoch erfordert die Pille eine gewissenhafte und korrekte Anwendung. Die Hormonspirale wird hingegen von deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt eingesetzt und bringt vergleichsweise kein Risiko für Anwendungsfehler. Darum kann der Pearl-Index hier als Einzelwert angegeben werden.

Pearl-Index Kupferspirale – wie sicher ist sie?

Auch die Kupferspirale und alle anderen kupferhaltigen Verhütungsmittel wie Kupferkette oder Kupferball gelten nach dem Pearl-Index als ziemlich sicher mit Werten zwischen 0,3 und 0,8. Sie werden von deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen in die Gebärmutter eingesetzt und verbleiben dort mehrere Jahre. Um den sicheren Sitz zu gewährleisten, sind regelmäßige Kontrollen notwendig.

Lieber nicht – das sind die unsichersten Verhütungsmethoden

Neben keiner Verhütung (Pearl-Index 85) ist das sogenannte „Rausziehen“ (Coitus interruptus) eine der unsichersten Verhütungsmethoden überhaupt mit einem Pearl-Index zwischen 4 und 18. Der "Rückzieher" bietet also keinen sicheren Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Ebenfalls unsicher ist die Kalendermethode (Pearl-Index 9), bei der die fruchtbaren Tage rechnerisch ermittelt werden.

Fazit: Der Pearl-Index ist eine gute Orientierungshilfe

Häufig wird der Pearl-Index kritisiert, weil er wichtige Faktoren wie den Einfluss von Medikamenten und die Erfahrung im Umgang mit Verhütungsmethoden gar nicht oder nur wenig miteinbezieht. Trotz all dieser Schwächen sind die Index-Werte aber eine gute Orientierungshilfe, wenn es um die Wahl der Verhütungsmethode geht.

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